Im Dialog mit dem Bauernverband
Erfreulich: Auch der ZBV stellt sich hinter die Ökologische Infrastruktur, und er stellt deren Kerngebiete nicht grundsätzlich infrage. Für die Naturschutzverbände ist zudem zwingend, dass diese Kerngebiete langfristig verbindlich geschützt werden, da sie nicht ersetzbar sind. Sie halten zudem fest, dass für den Erhalt der Biodiversität mehr geschützte Flächen und eine stärkere Vernetzung nötig sind. „Von einer funktionierenden ökologischen Infrastruktur sind wir heute noch weit entfernt“, betont Kathrin Jaag, Geschäftsführerin von BirdLife Zürich.
Einig ist man sich auch, dass die Qualität der bestehenden Biodiversitätsförderflächen erhöht werden muss. Schulungenfür Landwirt:innen zur Biodiversität und deren Fördermöglichkeiten sind dazu ein wichtiger Schlüssel und eine gute Chance für gemeinsame Projekte.
Beim Thema Fruchtfolgeflächen (FFF) zeigt sich ein differenziertes Bild. Während sich der ZBV besorgt zeigt über allfällige Flächenverluste für die Nahrungsmittelproduktion, betonen die Naturschutzverbände, dass im Kanton Zürich im Gegensatz zur ökologischen Infrastruktur heute ausreichend FFF vorhanden und durch die Kompensationspflicht auch gesichert sind. Die Verbände kritisieren, dass heute auf über der Hälfte der FFF keine direkten Nahrungsmittel für den Menschen angebaut werden. «Durch den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel können die Selbstversorgung deutlich gesteigert und die FFF effizienter genutzt werden,» hält Vanessa Wirz, Co-Geschäftsleiterin von Pro Natura Zürich, fest.
Weiterer Dialog geplant
«Regelmässiger Austausch ist enorm wichtig. Wir werden auch zukünftig nicht in allen Punkten einig sein, aber das gegenseitige Zuhören und Verstehen ist schon viel wert und ist die Basis für konstruktive Lösungen», lautet die insgesamt positive Bilanz von Selma L’Orange Seigo, Leiterin Politik und Recht des WWF Zürich.
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